Hilfe für krebskranke Kinder aus der Ukraine
Mehrere Millionen Menschen sind aktuell auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine. Darunter auch viele krebskranke Kinder und Jugendliche, deren Therapie im Krisengebiet abgebrochen werden musste. Ohne diese Behandlungen sinken ihre Überlebenschancen rapide. Kinderkrebs Schweiz ist Teil einer Solidaritätskette, die betroffene Familien in die Schweiz holt, damit sie hier weiterversorgt werden können.
Jedes Jahr erkranken in der Ukraine rund 1’600 Kinder und Jugendliche an Krebs. Durch die aktuelle Kriegssituation ist ihre Behandlung aber nicht mehr gewährleistet. Als sei die Vertreibung aus der Heimat nicht schon schlimm genug, müssen krebskranke Kinder um ihre lebensnotwendigen Therapien bangen.
Um diese jungen Patienten und ihre Familien so schnell wie möglich aus dem Krisengebiet zu holen, damit sie ausser Landes in Krankenhäusern weiterbehandelt werden können, haben sich verschiedene Organisationen zu einer internationalen Hilfsaktion zusammengeschlossen. Auch die Schweiz hat sich bereit erklärt, krebskranke Kinder aus der Ukraine aufzunehmen, die eine ambulante oder stationäre Therapie benötigen. Die Betroffenen werden in spezialisierten Klinken weiterbehandelt und ihre Familien in der Nähe untergebracht.
Auf nationaler Ebene sind verschiedene Organisation und Spitäler beteiligt, die Hand in Hand bei dieser Hilfsaktion zusammenarbeiten. Dazu gehören neben Kinderkrebs Schweiz, die Westschweizer Organisation Zoe4life, die Ronald McDonald Kinderstiftung, die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (SGPHO) sowie neun Kinderkliniken. Zoé4life organisierte den Transfer der Patienten von Polen in die Schweiz und gewährleistet finanzielle sowie logistische Unterstützung.
So konnten in der zweiten Märzhälfte bereits 17 ukrainische Kinder mit ihren Angehörigen von Krakau nach Genf eingeflogen werden. Kinderkrebs Schweiz klärte vor Ort die Bedürfnisse der ankommenden Familien ab und koordinierte deren Unterbringung in Spitalnähe. Gemeinsam mit unserer Mitgliedsorganisation ARFEC, die rasch und unbürokratisch Kleider und Schuhe für die Flüchtenden organisiert hatte, konnten wir die Familien nach langen Tagen der Flucht in Genf willkommen heissen.
Die Solidarität war überwältigend, auch wenn die Herausforderungen in dieser Ausnahmesituation für alle Beteiligten gross waren. Es gab viele Fragen und Unsicherheiten, die eine genaue Planung erschwerten und deshalb viel Flexibilität erforderten. Bis zur Ankunft war unklar, wie der Gesundheitszustand der Kinder sein würde, wie viele Personen als Begleitung dabei sein würden und ob der Transport in die jeweiligen Spitäler noch am gleichen Tag erfolgen könnte. Aber die enge Zusammenarbeit aller Akteure hat sich gelohnt: «Nach diesem intensiven Wochenende freut es uns sehr, dass es den Familien den Umständen entsprechend gut geht. Als wir gehört haben, dass einer der kleinen Patienten bereits am Dienstag beim Spaziergang im Park zum ersten Mal wieder gelächelt hat, war das das grösste Geschenk für uns», so Zuzana Tomášiková, Fachstellenleiterin von Kinderkrebs Schweiz.