Medikamente für krebskranke Kinder
Heute ist der Postulatsbericht zur Kostenübernahme von Medikamenten für krebskranke Kinder erschienen. Laut Bericht liegt in diesem Bereich keine Ungleichbehandlung vor, dementsprechend sieht der Bundesrat keinen Handlungsbedarf. Kinderkrebs Schweiz betrachtet diese Aussage als sehr kontrovers und hat im Rahmen seiner Stellungnahme, die von den neun, auf die Behandlung krebskranker Kinder spezialisierten Schweizer Kliniken abgestützt wird, sowohl die Herausforderungen im Bereich der Kostenübernahme als auch entsprechende Verbesserungsvorschläge formuliert.
Nur wenig bekannt in der Öffentlichkeit ist, dass die meisten Arzneimittel, die bei der Behandlung krebskranker Kinder zum Einsatz kommen, eigentlich nur für Erwachsene zugelassen sind. Geringe Fallzahlen machen es für die Pharmaindustrie wenig attraktiv, spezifische Medikamente für diese Patientengruppe zu entwickeln. Die Kostenübernahme dieser lebenswichtigen Therapien ist laut Kinderonkologen mit Unsicherheiten, Verzögerungen und viel Bürokratie verbunden.
Dass der Bundesrat aufgrund des in Auftrag gegebenen Berichts keinen Handlungsbedarf sieht, wird von Kinderkrebs Schweiz sehr bedauert. Zu unseren Forderungen gehört die automatische Kostenübernahme aller Standardbehandlungen in der Kinderonkologie sowie ein bindendes und unabhängiges Expertengremium für komplexe Fälle. Nur so kann gewährleistet werden, dass in Zukunft jedes Kind einen gleichberechtigten Zugang zur bestmöglichen Therapie erhält.
Genaue Informationen finden Sie in unserer Medienmitteilung.