Passivrauchen bei Kindern
Die Forschungsgruppe Kinderkrebs der Universität Bern (ISPM) hat untersucht, wie viele ehemalige Kinderkrebspatienten und -patientinnen zu Hause Passivrauch ausgesetzt sind und ob dies zu Atemwegsbeschwerden führen kann.
Manche Kinder sind aufgrund der Krebsbehandlung anfälliger für Atemwegsbeschwerden. Wenn zu Hause jemand raucht, kann dies schon bei Kindern ohne vorherige Krebserkrankung zu Atemwegsbeschwerden führen. Bisher ist nicht bekannt, wie die Situation bei Kinderkrebsbetroffenen ist. Der erhöhte Stress bei einer schweren Erkrankung in der Familie erschwert es vielleicht manchen Familienmitgliedern, auf das Rauchen zu verzichten. Eine bessere Kenntnis könnte helfen, in der Nachsorge gezielt nachzufragen und betroffene Familien zu unterstützen.
Die Forschenden haben im Rahmen der Schweizer Studie zur Gesundheit nach einer Krebserkrankung im Kindes- oder Jugendalter (SCCSS) die Eltern von Kinderkrebsbetroffenen nach Atemwegsbeschwerden ihrer Kinder gefragt. Dazu zählen z. B. chronischer Husten, Asthma oder wiederkehrende Mittelohr-Entzündungen. Ebenso wurde gefragt, ob die Eltern rauchen. An der ISPM-Studie nahmen mehr als 1000 Familien teil. Die betroffenen Kinder hatten die Krebserkrankung überstanden, waren mindestens 5 Jahre nach der Diagnose und zum Befragungszeitpunkt zwischen 5 und 15 Jahren alt.
Laut den Studienergebnissen lebt fast jedes dritte Kind in einem Haushalt, in dem geraucht wird. Kinder, die einem Haushalt leben, in dem geraut wird, berichteten im Fragebogen häufiger über Atemwegsbeschwerden als Kinder, die rauchfrei aufwachsen. Es ist deshalb wichtig, Familien dabei zu unterstützen, mit dem Rauchen aufzuhören. In der Nachsorge kann man dies mit den Eltern besprechen und Betroffene auf Organisationen hinweisen, welche Beratungen und Tipps anbieten, wie StopSmoking.ch und Lungenliga Schweiz.
Mehr Informationen über die Studie können Sie hier nachlesen. Weitere spannende Ergebnisse der Forschungsgruppe finden Sie unter www.swiss-ccss.ch